Vorbereitung
Als erstes muss festgelegt werden welche Beleuchtung (Deckenleuchte oder Einbaustrahler) verwendet wird und wo die hinkommt. Am besten an der Deck anzeichnen damit hier nicht die Unterkonstruktion läuft, und die Kabel verlegen.
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Sind Einbaustrahler (Amazon Link) vorgesehen sollten diese bereits vorhanden sein und eine passende Bohrkrone (Amazon Link). Die angegebene mindest Einbautiefe ist für den Abstand Decke zur Unterkante Unterkonstruktion Entscheidend.
Brandschutz
Für Gebäude mit mehr als 2 Wohneinheiten und Holzbalkendecken (Altbauten) sind an Wohnungstrenndecken Brandschutzanforderungen zu erfüllen. Wer hier eine Wohnung renoviert und die alte Unterdecke (Gips mit Schilfmatten auf Lattung) entfernt, muss die neue Unterdecke nach den aktuell gültigen Brandschutzvorschriften ausführen. In den Technischen Informationen der Hersteller können entsprechend F 30, F 60 oder F 90 Lösungen entnommen werden. Der Unterschied ist das hauptsächlich spezielle Platten und nicht die normalen Bauplatten genommen werden müssen.
Schallschutz
Je nach Raumhöhe sollte bei Holzbalkendecken an Wohnungstrenndecken die Traglattung nicht direkt auf die Holzbalken geschraubt werden sondern Abgehängt mit Direktabhänger. Die Schallübertragung wird dadurch reduziert.
Unterkonstruktionsarten
Traglattung direkt auf Decke oder Holzbalken geschraubt
Die Traglatten werden direkt auf die Beton- oder Holzbalkendecke geschraubt und ausgerichtet.
Vorteil: - Geringerer Platzbedarf
- Weniger Latten werden benötigt
Nachteil:
· Mehr Arbeit zum Ausrichten, da alle Latten ausgerichtet werden müssen.
· Keine Schallentkoppelung.
· Für Einbaustrahler ist bei Lattung 50/30 mm der Abstand meist zu wenig.
Grundlattung und Traglattung
Zuerst werden Grundlatten auf die Beton- oder Holzbalkendecke geschraubt und ausgerichtet. Dann werden die Traglatten auf die Grundlattung geschraubt.
Abgehängte Decken werden dort eingebaut wo Leitungen, Rohre, Kanäle usw. in der Decke verlaufen.
Vorteil:
· Größerer Abstand zur Decke, Platz für Einbaustrahler.
· Weniger Latten müssen ausgerichtet werden.
Nachteil:
· Mehr Latten werden benötigt
· Mehr Platzbedarf
Abgehängte Decke mit Traglattung oder mit Grundlattung und Traglattung
· Wenn Rohre oder Leitungen verlaufen.
· Wenn die Räume sonst zu hoch sind oder aus gestalterischen Gründen.
· Aus Schallschutzgründen
Gipsfaser oder Gipskartonplatten?
Gipsfaserplatten: Gips wird mit Zellulosefasern als Armierung verpresst.
Vorteil:
· Gipsfaserplatten sind Härter, Steifer und Belastbarer als normale
Gipskartonplatten.
· Feuchtraumbeständig.
· Brandschutz und Schallschutz ist besser als gleich dicke normale Gipskartonplatte.
· Können mit Klammern befestigt werden.
· Stabile Kannten, kein Einspachteln von Kantenschutz
notwendig
Nachteil:
· Zuschneiden aufwändiger als Gipskartonplatten.
· Beim verschrauben lassen sich Schraubenköpfe schlecht versenken.
· Doppelter Preis als Gipskartonplatten.
Gipskartonplatten: Bestehen aus einem Gipskern der mit Karton ummantelt ist.
Vorteil:
· Einfacherer Zuschnitt als bei Gipsfaserplatten.
· Grüne Platten Feuchtraumbeständig.
· Gut zu verschrauben
· Halber Preis von Gipsfaserplatten.
Nachteil:
· Nicht besonders Druckfest.
· Feuchteempfindlicher als Gipsfaserplatten.
· Schlechterer Brand und Schallschutz bei normaler Gipskartonplatte als gleich dicke Gipsfaserplatte.
· Können nicht mit Klammern befestigt werden.
· An Kannten müssen Eckschienen eingespachtelt werden.
Es gibt Gipskartonplatten für Brandschutz, Schallschutz und mit höherer Druckfestigkeit. Der Preisunterschied ist im Vergleich zur Gipsfaserplatte nicht mehr so groß.
Unterschied bei der Verarbeitung
Zuschnitt
Gipskartonplatten können einfach mit dem Messer zugeschnitten werden. Der Karton wird mit dem Messer angeritzt und die Platten dort gebrochen. Die Schnittkante wird mit einem Kantenhobel eben gehobelt. Die Staubbelastung ist gering.
Gipsfaserplatten müssen zugesägt werden, hierzu wird am besten eine Handkreissäge mit Führungsschiene und Staubabsaugung benötigt. Mit der Stichsäge sind keine geraden sauberen Schnitte möglich. Ohne Staubabsaugung extrem hohe Staubbelastung.
Ist eine Spachtelfuge vorgesehen so können 10mm Platten auch mit dem Messer zugeschnitten werden. Bei 12.5mm Platten ist der Zuschnitt mit dem Messer mühevoller.
Befestigung
Gipskartonplatten können nur geschraubt werden, die Schrauben dürfen nicht zu tief eingeschraubt werden hierzu ein speziellen Trockenbau Bithalter verwenden.
Gipsfaserplatten können geschraubt oder mit einem Klammernagler angeschossen werden.
Beim Schrauben lassen sich die Schraubenköpfe schwer in der Platte versenken. Es ist Vorteilhaft mit einem 4 mm Bohrer vorzubohren. An den Plattenstößen reißen die Platten schnell aus wenn zu nahe an der Kante geschraubt wird ohne vorbohren.
Bei Holzunterkonstruktion geht es mit einem Klammernagler leichter und schneller.
Wer viel Gipsfaserplatten auf Holzlatten oder OSB-Platten verarbeiten will, für den kann sich die Anschaffung eines Kompressor und Klammernaglers lohnen, ca. 500 €. Ein Teil der Kosten wird durch die Klammern wieder eingespart, Schrauben sind teurer.
Stöße und Kanten
Gipskartonplatten sind an den Längskanten abgeflacht und Querstöße werden mit Kantenhobel angefast. Stöße werden bei Holzunterkonstruktion (Lattung, OSB- Platte) immer mit Fugenband verspachtelt.
Kanten und Aussenecken sind nicht Stoßfest, hier müssen Eckschienen eingespachtelt werden.
Gipsfaserplatten haben Umlaufend Stumpfe Kanten. Die Platten werden mit 5 – 7 mm Fuge montiert die anschließend verspachtelt wird (Spachtelfuge) oder mit Kleber stumpf zusammen montiert, ebengeschliffen und verspachtelt (Klebefuge).
Aus meiner und anderer Handwerker Erfahrung rate ich zur Klebefuge, mit der Spachtelfuge gab es häufig Risse und damit immer Reklamationen. Seit sie
die Klebefuge verwenden gibts keine Reklamationen mehr.
Bei einer Klebefuge müssen die Kanten sauber und gerade gesägt sein, deshalb ist eine Handkreissäge mit Führungsschiene erforderlich.
Gerade gesägte Kanten und Aussenecken sind ausreichend Stoßfest, es brauchen keine Eckschienen eingespachtelt werden.
Wer nicht weiß ob er Gipsfaserplatten oder Gipskartonplatten nehmen soll, der soll sich überlegen welches Werkzeug er zur Verfügung hat um die Platten zu verarbeiten.
Im Handwerksbereich ist es meistens so, dass Schreiner und Zimmerleute Gipsfaserplatten verarbeiten weil die mit entsprechenden Werkzeugen ausgestattet sind. Der höhere Materialpreis amortisiert sich wieder indem die Platten mit Klammern angeschossen werden.
Maler und Gipser arbeiten eher mit Gipskartonplatten weil die das Zuschneiden mit dem Messer bevorzugen und das Fugenverspachteln in der Regel besser beherrschen.
Meine Persönliche Empfehlung: Decken in hohen Räume und normal hohe Räume ohne Brandbeanspruchung mit normalen Gipskartonplatten beplanken.
Decken in niederen Räumen mit Gipsfaserplatten oder druckfesteren Gipskartonplatten beplanken. Da hier eher Dellen entstehen können.
An den Wänden überall wo mit Beschädigungen gerechnet werden muß (Treppenhaus, Flur) Gipsfaserplatten oder druckfestere Gipskartonplatten verwenden.
Wände die gefliest oder viel zugestellt werden, Gipskartonplatten verwenden.
Fensterlaibungen und Dachfensterverkleidungen nur Gipsfaserplatten verwenden.
Brandschaden und Feuchteschaden
Bei Gebäuden bis 2 Wohneinheiten ist kein Brandschutz gefordert. Hier spielt es keine Rolle ob Sie Gipsfaserplatten oder Gipskartonplatten nehmen. Wenn auch nur ein Fernseher oder Wäschetrockner brennt ist sowieso alles verrußt und der Ruß und die Hitze zieht durch Einbaustrahler oder Kabelauslässe unter die Platten und Kabel werden Beschädigt. Es muss alles entfernt werden egal welche Platten verwendet wurden.
Gipsfaserplatten vertragen kurzzeitige Feuchtigkeit besser als normale Gipskartonplatten.
Bei einem größerem Wasserschaden muß im nassen Bereich alles entfern werden.
Gipskartonplatten im Bad
Für Feuchträume werden imprägnierte Gipskartonplatten angeboten. Diese erkennt man an der grünen Farbe. Diese Platten können bei längerem Zeitraum mit erhöhter Luftfeuchte die Feuchteaufnahme verzögern. Dies bedeutet nicht das die Platten Wasserfest sind.
Bei einer zu starker Feuchtebeanspruchung nehmen auch imprägnierte Gipskartonplatten schaden und verschimmeln
ebenfalls.
Schäden entstehen nur bei dauerhafter Feuchteaufnahme durch Wasser in flüssiger Form und nicht durch Dampfdiffusion.
Ursache für dauerhafte Feuchteaufnahme kann eine nicht fachgerechte Abdichtung der Platten, gerissene Silikonfugen oder
Wasserdampfkonvektion wegen vorhandener Wärmebrücken sein.
Wichtig ist deshalb eine fachgerechte Flächenabdichtung unter den Fliesen in den Bereichen die mit Wasser in Kontakt kommen, richtige Fugenausbildung der Fliesenfugen und Silikonfugen sowie eine ausreichende Entlüftung nach dem benutzen.
Da normale wie imprägnierte Gipskartonplatten ein Flächenabdichtung benötigen ist die Verwendung normaler Gipskartonplatten
im häuslichem Bad allgemeinem ausreichend. Die Verwendung Imprägnierter (grüne) Gipskartonplatten wird nur empfohlen aber nicht
vorgegeben. Kein Hersteller macht die Vorgabe im Bad imprägnierte Gipskartonplatten zu verwenden.
Es steht das in Feuchträumen imprägnierte Gipskartonplatten zu verwenden sind.
Feuchträume sind als Räume mit überwiegend erhöhter Luftfeuchte über 67% anzusehen.
Häusliche Bäder sind Räume mit kurzzeitiger erhöhter Luftfeuchtigkeit und zählen
deshalb nicht zu den Feuchträumen. Die Luftfeuchte nach Duschen oder Baden ist durch Fensterlüftung oder Abluftventilator abzuführen. Nur wenn
keine Lüftungsmöglichkeit vorhanden ist, zählt das Bad als Feuchtraum. Dies weiß so gut wie kein Handwerker. Das Bad wird immer fälschlicher weise als Feuchtraum angesehen und
deshalb werden automatisch immer imprägnierte Gipskartonplatten verwendet.
Einbauanforderungen
Gipsfaserplatten dürfen nicht bei einer Luftfeuchtigkeit von über 80 % eingebaut werden.
Vor der Montage sollten am besten Nassestriche und Nassputze eingebracht sein
Die Verspachtelung darf erst bei einer Luftfeuchte unter 70 % und einer Raumtemperatur über 5°C erfolgen. Nassestriche und Nassputze müssen in jedem Fall vor dem Verspachteln eingebracht und trocken sein.
Gipskartonplatten gleich wie Gipsfaserplatten
Externe Links
Verarbeitungsrichtlinien für Gipsfaserplatten von Fermacell
http://www.fermacell.de/downloads-backoffice_2677.php
Verarbeitungsrichtlinien für Gipskartonplatten (Rigips) und Gipsfaserplatten (Rigidur) von Rigips
http://www.rigips.de/sites/default/files/downloads/infomaterial/vr_trockenbau.pdf
http://www.knauf.de/profi/tools-services/dokumenten-center/?t=0&p=5-1-4&s=1&q=
Alle dargestellten Konstruktionsaufbauten sind eine Hilfestellung und ersetzen nicht die individuelle Detailplanung auf Vollständigkeit, Anwendbarkeit und die Übereinstimmung mit dem aktuellen Stand der Technik.
Einteilung der Unterkonstruktion
Plattentyp
Gipskartonplattenbreite 1250 mm, Stärke 12,5 mm.
Normale Bauplatte mit abgeflachter halbrunder Längskante.
Latten 50mm / 30 mm
Einteilung der Grundlattung
Zuerst muß an der Decke angezeichnet sein wo Einbaustrahler oder Lampen vorgesehen sind.
Die Erste Latte mit ca.50 mm Abstand der Länge nach zur Wand anschrauben. Der Schraubenabstand oder der Abhänger Abstand sollte nicht größer als 900 mm sein.
Links und rechts 10- 20 mm Abstand zur Wand lassen.
Auf der gegenüberliegenden Raumseite wiederholen.
Danach die Abstände der Latten so einteilen dass, der Abstand zwischen den Latten nicht größer als 850 mm ist.
Aufpassen das die Latten nicht dort angebracht werden wo Einbaustrahler vorgesehen sind.
Grundlattung mit Direktabhänger
Zuerst mit Schlagschnur die Mitte der Latten an der Decke anzeichnen. Danach die Direktabhänger an der Decke anschrauben.
Richten Sie nun die Grundlatten mit der Wasserwaage (leichter mit Linienlaser) aus, und schrauben Sie die Latten an den Abhängern fest.
Sollten die Abhänger nicht ausreichen, kann noch ein Stück Latte auf die Latten aufgeschraubt werden.
Grundlatte an der Wand entlang, Abhänger so umbiegen und anschrauben
Grundlattung oder Traglattung mit Justierschrauben und Linienlaser ausrichten.
Alternativ kann auch mit der Wasserwaage ausgerichtet werden.
Auf den folgenden Bildern ist das Ausrichten unter einer Holzbalkendecke abgebildet.
Ebenso können die Latten mit Justeirschrauben und Dübeln unter einer Betondecke montiert werden. Wurde eine Betondecke mit
Fertigteilen verlegt und nicht geschalt, ist die Decke normalerweise im Wasser und es braucht keine Justierschrauben.
Justierschraube
Wie man mit Justierschrauben ausrichtet kann im dem Video angeschaut werden.
Unterkonstruktion montieren
Am Stoß und am Lattenanfang die Latten vorbohren mit 4 oder 4,5mm
Latten anschrauben und Schraubenkopf dabei ganz eindrehen.
Linienlaser unterhalb der Lattung an der Wand befestigen.
Jetzt durch Messen des Abstands Laserlinie - Unterkante Unterkonstruktion die Stelle mit dem geringsten Abstand suchen.
Das ist die niedrigste Stelle.
An der niedrigsten Stelle dreht man die Schraube zurück damit etwas Abstand zwischen Lattung und Deckenbalken oder Betondecke vorhanden ist. Die Lattung soll nicht direckt mit der Decke in Kontakt sein. Dies reduziert die Schallübertragung deutlich.
Am Meterstab den Abstand zwischen der Laserlinie und der Latte ablesen und nun alle Latten mit gleichem Abstand ausrichten.
Latte ausgerichtet
Einteilung der Traglattung
Am Längsstoß der Platten ist es besser bei einer Plattenlage eine Doppellatte anzubringen. Die Latten vorher zusammen Schrauben.
Bei zwei Plattenlagen reicht eine Latte am Stoß aus.
Wand Die erste Latte wird mit ca. 15 mm Abstand (etwa Meterstabbreite) zur angeschraubt.
Der erste Plattenstoß wird von der Wand bei 1190 mm festgelegt. Mitte der Doppellatte.
Doppellatte anschrauben.
Die nächste Doppellatte wird von Mitte der ersten 1250 mm (Plattenbreite) mittig angeschraubt.
1190 mm deshalb, damit die Verjüngung an der Platte abgeschnitten werden kann. Damit wird das Ebenspachteln der Verjüngung, wie im folgenden Bild, erspart. Hier wurde mit einer Ganzen Platte angefangen.
Wenn alle Stoßlatten angeschraubt sind, werden dazwischen weitere Traglatten geschraubt. Der Abstand darf bei 12.5 mm Platten maximal 500 mm Betragen. Bei Einbaustrahler Latten so einteilen, dass sie daneben verlaufen.
Wenn Lampen zum aufhängen vorgesehen sind, muß an der Stelle ein Stück Spanplatte bündig mit Unterkante Traglattung eingesetzt werden.
Bei einer gedämmten Zwischendecke und Einbaustrahler muß ein Schutz oberhalb der Einbaustrahler angebracht werden. Auf die angegebene mindesteinbautiefe der Strahler achten.
Hier im folgendem Bild, zwei aufrechte Dachlatten und ein Stück Gipsfaserplatte. (Einbautiefe min 70 mm)
In dem Bild ist eine Zwischendecke abgebildet. Es ist oben und Unten Beheizt, deshalb kann auf eine Dampfbremse verzichtet werden.
Alle Latten dürfen nicht an der Wand anstehen sondern ein paar Millimeter Abstand lassen.
Nachdem die Unterkonstruktion fertig ist, wird an der Wand ein Wandanschlußband angeklebt.
Anschließend wird an der Wand die Lattenmitte angezeichnet.
Hier eine fertige abgehängte Unterkonstruktion mit Grundlattung, Traglattung und Wandanschlußband. Am Plattenstoß ist nur eine Latte vorhanden. Hier kommen wegen Brandschutz (Gebäude mehr als zwei Wohneinheiten) zwei Lagen Gipskartonplatten.
Mit Direcktabhängern können auch Metallprofile verwendet werden.
Vorteil: Sie sind geade und nicht so krumm wie die Holzlatten.
Nachteil: Höhere Kosten
Gipskartonplatten zuschneiden
Das Zuschneiden von Gipskartonplatten geht sehr einfach. Die Länge auf der Platte anzeichnen, Wasserwaage am Strich anlegen und mit dem Messer ein – zweimal entlang schneiden.
Platte aufstellen und abknicken.
Auf der Anderen Seite den Karton mit dem Messer durchschneiden.
Mit dem Gipskartonhobel die Schnittstelle gerade hobeln.
Bei Plattenstößen mit dem Kantenhobel eine Fase anhobeln. Fertig.
Wird eine Platte ausgeklinkt, nimmt man am besten eine Stichsäge zum aussägen.
Plattenmontage
Zuerst zwei Stützen aus Dachlatten, wie im Bild, anfertigen. Dazu ein Stück ca. 400 mm quer auf ein Dachlattenende schrauben. Die Stützen sollten nicht länger sein als vom Boden bis Unterkante Unterkonstruktion.
Um die Platten an die Decke zu montieren, sollte man zu zweit sein, ungeübte eher drei Leute.
Zwei heben die Platte an die Decke und einer stellt die Stützen darunter.
Aternativ können auch Schnellspannstützen genommen werden.
Einfacher und auch alleine geht es mit einem Plattenheber.
Zum verschrauben werden Schnellbauschrauben für Gipskarton 3,5 x 35 mm mit Grobgewinde verwendet.
Schraubenabstand max. 170 mm.
Wichtig! Die Schrauben nur so weit eindrehen das der Kopf leicht versenkt ist, max. 1 mm. Am besten ein Trockenbaubit benutzen. Die Schraube darf den Karton nicht verletzen, sonst hält die Platte nicht richtig.
Sollte einmal eine Schraube zu tief eingedreht sein, (im Bild linke Schraube) einfach nochmal eine neue Schraube daneben eindrehen.
Angefangen wird mit der zweiten Plattenreihe. Die komplette Reihe gerade montieren.
Ich schraube die Platten immer zuerst aussen herum ab. Wenn dann die Plattenreihe an der Decke hängt, mit der Schlagschnur inneren zwei Traglatten angezeichnet und abgeschraubt.
An den angefasten Querstößen schraube ich sicherheitshalber noch ein Stück Dachlatte in die Mitte zwischen den Traglatten an der Platte fest.
Die Platten an den Querstößen nicht zusammen fahren. Es sollte eine Fuge von 3-4 mm bleiben. Damit nachher genügend Spachtelmasse in die Fuge kann.
Verspachtelte Fuge Oberseite. Spachtelmasse füllt Fuge voll aus.
Wenn die zweite Plattenreihe montiert wurde, kann man nun von der Platte zur Wand an mehreren Stellen messen und die Breite auf der Platte anzeichnen. Die Platte zuschneiden und montieren. Versuchen Sie so genau wie möglich die Platten auf breite zu schneiden. Es sollte max. 3 mm Luft zum Wandanschlußband sein. Dann braucht an der Wand entlang nicht gespachtelt werden. Verwenden Sie möglichst keine kleine Reststücke sondern die Platten so wählen dass möglichst wenig Querfugen entstehen. Der Spachtelaufwand soll nicht unnötig groß werden.
Versuchen Sie so genau wie möglich die Platten auf breite zu schneiden. Es sollte max. 3 mm Luft zum Wandanschlußband sein. Dann braucht an der Wand entlang nicht gespachtelt werden. Verwenden Sie möglichst keine kleine Reststücke sondern die Platten so wählen dass möglichst wenig Querfugen entstehen. Der Spachtelaufwand soll nicht unnötig groß werden.
Sollte der Abstand mal zu groß sein, muß gespachtelt werden.
Keine Kreuzfugen machen. Die Querstöße mit ca. 400 mm Abstand machen.
Wenn alle Platten montiert sind, wird an allen Stößen und Kanten wo kein Karton vorhanden und der Gips sichtbar ist, mit Tiefgrund vorgestrichen. Das verfestigt die Gipsfläche und verhindert dass das Wasser von der Spachtelmasse zu schnell aufgesaugt wird und sich Risse bilden.
Ausgebrochene Ecken oder Kanten aufschneiden, mit Messer anfasen und mit Tiefgrund einstreichen.
Verspachteln
Wichtig
Die Verspachtelung darf erst bei einer Luftfeuchte unter 70 % und einer Raumtemperatur über 5°C erfolgen. Nassestriche und Nassputze müssen in jedem Fall vor dem Verspachteln eingebracht und trocken sein.
Gips hat die Eigenschaft Feuchtigkeit aufzunehmen und aufzuquellen.
Das verspachteln von Gipskartonplatten wird in 4 Qualitätsstufen eingeteilt Q1, Q2, Q3 und Q4.
Je nach Spachtelmasse und Kante kann ohne Bewehrungsstreifen verspachtelt werden.
Bei Holzunterkonstruktionen (Latten oder OSB-Platten) ist die Verwendung eines Bewehrungsstreifen im Querfugenbereich zu empfehlen.
Grundsätzlich muß bei hochwertigen Beschichtungen wie z. B. Putze oder Spachteltechniken ein Bewehrungsstreifen verwendet werden.
Verspachtelung Q 1
Die Fugen werden verfüllt und die Schrauben überzogen. Einmal verspachtelt.
Spachtelgrate dürfen sichtbar sein.
Anwendung: Flächen die Gefliest oder mit dickschichtig verputzt werden.
Verspachtelung Q 2 ist die übliche Standardverspachtelung und genügt den üblichen Anforderungen.
Die Fugen werden verfüllt und die Schrauben überzogen. Einmal verspachtelt.
Nachspachteln bis Stufenlose Übergänge erreicht sind.
Spachtelgrate dürfen nicht sichtbar sein.
Bei Streiflicht sind Fugenabzeichnungen nicht ausgeschlossen.
Anwendung: Mittel- bis Grobstrukturierte Tapeten
Oberputze mit über 1 mm Korngröße
Grobe Strukturierte Matte Anstriche
Verspachtelung Q 3
Die Fugen werden verfüllt und die Schrauben überzogen. Einmal verspachtelt.
Nachspachteln bis Stufenlose Übergänge erreicht sind.
Zusätzlich breites ausspachteln der Fugen
Die gesamte Oberfläche wird zum Porenverschluß mit Spachtelmasse abgezogen.
Spachtelgrate dürfen nicht sichtbar sein.
Bei Streiflicht sind Fugenabzeichnungen nicht ganz ausgeschlossen.
Anwendung: Feinstrukturierte Tapeten
Feinstrukturierte Oberputze unter 1mm Korngröße
Feinstrukturierte matte Anstriche
Verspachtelung Q4
Die Fugen werden verfüllt und die Schrauben überzogen. Einmal verspachtelt.
Nachspachteln bis Stufenlose Übergänge erreicht sind.
Zusätzlich wird die gesamte Oberfläche mit mindestens 1 mm Schichtdicke überzogen und geglättet.
Anwendung: Glatte Tapeten mit Glanz
Lasuren oder Anstriche mit mittlerem Glanz
Hochwertige Glätte- Techniken
Als Bewehrungsstreifen wird entweder ein Glasfaser- oder ein selbstklebendes Gittergewebeband verwendet.
Die hier gezeigte Verspachtelung entspricht einer Q 2 ( Standartverspachtelung
Wer zum ersten mal Spachtelt macht am besten weniger Spachtelmasse an bis man ein Gefühl für die Verarbeitung und Verarbeitungszeit bekommen hat.
Ca. 1- 1,5 Liter Wasser in einem kleinen Eimer einfüllen und die Spachtelmasse einstreuen.
In Feuchträumen mit grünen Gipskartonplatten eine Imprägnierte Spachtelmasse verwenden.
Wenn sich kleine Inseln gebildet haben ca. 3 Minuten einwirken lassen.
In der Zwischenzeit kann an den Abgeflachten Längsstößen das selbstklebende Gittergewebeband aufgeklebt werden. Nicht alle Stöße abkleben das Band fällt nach ein paar Minuten wieder herunter. Nur ein paar Meter abkleben.
Ich benutze immer an den Abgeflachten Stößen keinen Glasfaserbewehrungsstreifen. Dieser Streifen einzuspachteln ist aufwändiger und es besteht die Gefahr das Luftblasen eingeschlossen werden.
Danach von Hand umrühren und evtl. Spachtelmasse nach leeren.
Es kann auch mit einem Quirl gerührt werden, aber die Spachtelmasse zieht schneller an und es bleibt weniger Verarbeitungszeit.
Die Spachtelmasse soll nicht zu fest und nicht zu flüssig sein.
Mit einer Glättekelle schräg zur Fuge die Spachtelmasse auffüllen.
Ebenfalls die Querstöße zunächst ohne Bewehrungsstreifen verspachteln.
Anschliesend am besten mit einer Breitspachtel die Überstehende Spachtelmasse eben abziehen.
Es sollten keinen Überstände vorhanden bleiben.
Verspachteln Sie zuerst die Stöße. Wenn der Eimer ziemlich leer ist dann erst die Schrauben.
Beim verspachteln der Schrauben stellt man immer fest, dass nicht alle Schrauben ausreichend versenkt sind. Es ist hilfreich ein Schraubendreher bereit zu haben und die Schrauben gleich nachdrehen. Oft ist es nur eine halbe Umdrehung.
Auch hier die Spachtelmasse scharf abziehen damit kein Überstand bleibt.
Nach jedem Spachtelgang Überstände abschleifen.
Nehmen Sie sich Zeit und versuchen Sie die Schachtelmasse eben abzuziehen. Eine sorgfältige abgezogene Decke erspart Stundenlanges ebenschleifen.
Nach dem ersten Spachteldurchgang muß die Verspachtelung vollständig trocknen. Dabei fällt die Spachtelmasse ein.
Vor dem zweitem Spachtelgang sollten vorhandene Überstände abgeschliffen werden. Wenn gut abgezogen wurde ist dies von Hand mit einem Schleifbrett
möglich. Es brauchen dann nicht extra Schleifmaschienen gekauft werden.
Decke entstauben und zweites Mal spachteln.
Querstöße verspachteln
Soll die Decke verputzt werden, wird jetzt an den Querstößen ein Glasfaserbewehrungsstreifen in die Spachtelmasse eingelegt und abgezogen. Trocknen lassen, danach mit einem weiterem Arbeitsgang überspachteln.
Ist es vorgesehen die Decke nur zu streichen, empfehle ich kein Bewehrungsstreifen an den Querstößen zu verwenden. Durch das Aufbringen und verspachteln entsteht eine Wölbung die bei eingeschaltetem Licht deutlich zu erkennen ist.
Besser ist es, die Decke mit einem Malervlies tapezieren und den Bewehrungsstreifen an den Querstößen weg lassen.
Eine etwas dünner angemachte Spachtelmasse über den 1 mal verspachtelten und ebengeschliffenen Querstoß auftragen, den Glasfaserstreifen einlegen und mit einer Spachtel abziehen. Aufpassen das keine Falten oder Luftblasen entstehen.
Überschüssige Spachtelmass abziehen. Ohne weitere Überspachtelung trocknen lassen.
Nach den trocknen breitflächig dünn überspachteln. Eventuel sind 2 Spachtelgänge notwendig. Beim schleifen aufpassen, dass der Glasfaserstreifen nicht
durchgeschliffen wird.
Randfuge verspachteln, wenn Abstand zu groß geworden ist.
Fuge zuspachteln und eben abziehen. Trocknen lassen.
Etwas dünnere Spachtelmasse auftagen und Glasfaserstreifen einlegen und mit Spachtel abziehen. Aufpassen das keine Falten und Luftblasen entstehen.
Ohne Glasfaserstreifen kann sich die Spachtelmasse im Laufe der Zeit sich lösen und herrausfallen.
Eben abziehen und ohne weitere Überspachtelung trocknen lassen.
Nach dem Trocknen breitflächig überspachteln.
Je nach verwendetem Spachtel müssen Schrauben zweimal und Stöße dreimal verspachtelt werden.
Mit der Breitspachtel die Stöße auf Ebenheit kontrollieren. Sollte noch wo eine Mulde vorhanden sein,
die Stellen markieren und nochmal die einzelnen Stellen nachspachteln.
Fertig Verspachtelte und geschliffene Oberfläche der Qualität Q 2. Für eine Decke die nur gestrichen werden soll, wäre eine
Verspachtelung der Qualität Q 3 oder Q 4 vorgegeben. Dies bedeutet eine Vollflächige Verspachtelung der Decke. Dies werden die meisten Heimwerker ordentlich nicht hinbekommen.
Nach beenden der Verspachtelung wird das überstehende Wandanschlußband mit dem Messer eben abgeschnitten.
Nach beenden der Verspachtelung wird das überstehende Wandanschlußband mit dem Messer eben abgeschnitten.
Wichtig: Vor jeder Weiterverarbeitung muß die Oberfläche mit entsprechendem Tiefgrund oder Grundierung bzw. bei Putz mit Putzgund vorbehandelt werden. Durch die Grundierung wird das Unterschiedliche Saugverhalten zwischen Karton und Spachtelfläche ausgeglichen. Zur besseren Erkennung kann eine transparente Grundierung mit max. 5 % Dispersionsfarbe vermischt werden.
Putzgrund vorher mit Quirll gündlich aufrühren.
Nach der Grundierung wird an der Wandfuge (wo das Wandanschlußband abgeschnitten wurde) eine Acylfuge gezogen.
Soll eine Decke nur gestrichen werden, empfehle ich nach dem Grundieren ein Malervlies auf zu tapezieren.
Dachschräge verkleiden
An der Wand eine Dachlatte in Flucht der Sparren anschrauben. Falls Abstand zum Sparren groß ist.
Gefach ausdämmen und Dampfbremse anbringen.
Querlattung hinter geplanten Kniestock und oberhalb der Decke anbringen damit Dämmung nicht durchhängt. Falls nötig.
Danach Unterkonstruktion Kniestock anbringen.
Unterkonstruktion oben anschrauben. Eventuell mit Justierschrauben ausrichten.
Kabel, z.B. für Beleuchtung, einziehen.
Gipskartonplatte anschrauben.
Gipskartonplatte an Kniestock anschrauben.
Unterkonstruktion einteilen. Wenn eine Plattenlänge in der Höhe ausreicht, Platten senkrecht anschrauben ohne Querstoß. Das spart viel Spachtelarbeit. Lattenabstand unter ca. 40 cm.
Wenn eine Plattenlänge nicht ausreicht, können die Gipskartonplatten auch waagrecht angebracht
werden. Am Plattenstoß eventuell eine Doppellatte verschrauben. Oben und Unten die Platten etwas abschrägen.
In der Ecke oben und Unten vor dem Verspachteln ein Papiertrennstreifen ankleben. Spachtelmasse soll nicht an der Decke oder Kniestock mit heben. Durch das Arbeiten des Materials würden Risse entstehen.
Nach dem erstem Spachtelgang ein Glasfaserstreifen mit einspachteln. Nach dem Trocknen Papiertrennstreifen abschneiden.