Zimmertüren werden von der Drehrichtung unterschieden in Din L und Din R.
Die Tür wird von der Seite betrachtet, nach der sie aufgeht. Sind die Bänder links, ist es eine
Linkstür -Din L, sind die Bänder rechts, ist es eine Rechtstür- Din R.
Das gleiche gilt für Schlösser. Zum Beispiel hat eine Din L Türe hat ein Din L Schloss.
Standartmäßig sind Türblätter mit einem Bundbartschloss ausgestattet. Für Bad oder WC gibt es Einsteckschlösser für Drehknopf. Hier muß darauf geachtet werden nach Din L oder Din R und eine extra Drückergarnitur dazugekauft werden.
Türenmittellagen
Der Begriff steht für den Türblattinhalt.
Der innere Aufbau ist entscheidend für die Stabilität, das Gewicht und den Preis eines Türblattes.
Als Mittellage können sein:
Wabe aus Karton – Geringes Gewicht, schlechter Schallschutz, geringe Druckstabiltät.
Röhrenspanstreifen – Einzelne Streifen einer Röhrenspanplatte mit Abstand angeordnet.
Gewicht, Schallschutz und Stabilität etwas besser als bei Wabe.
Röhrenspanplatte – Durchgehende Spanplatte mit Röhrenförmigen Bohrungen. Hohe
Stabilität und Gute Schalldämmung. Werden hauptsächlich im eigenem Haus oder Wohnungsbau verwendet.
Vollspan – Vollflächige Spanplatte. Sehr hohe Stabilität und hohe Schalldämmung. Werden
hauptsächlich für Funktionstüren (z. B. Schallschutztüren) eingesetzt.
Oberflächen
Furnier – Echtholzfurnier ist ein Naturprodukt und zeigt die Maserung des Holzes. Holz dunkelt durch die Lichteinstrahlung nach.
Lack – Lackierte Oberflächen gibt es in vielen verschiedenen Farbtönen. Passend für modernes Design.
CPL- Melaminharze mit Dekorpapier verpresst. Oberfläche ist lichtecht, schmutzunempfindlich und kratzfest. Günstiger als Furnierte Türen.
HPL – High Pressure Laminate steht für Hochdruck- Schichtstoff. Für extrem hohe Beanspruchung.
Klimaklassen nach Din EN 1121
Holz und Holzwerkstofftüren dehnen sich unter Feutigkeitseinfluss aus, Kunstoffe und Metalle unter Temperatureinfluss. Wenn auf beiden Seiten eine unterschiedliche Temperatur und Feuchtigkeit einwirkt kommt es zu unterschiedlichen Schwund und Dehnverhalten. Dadurch kommt es zu Verformungen.
Mit entsprechenden Konstruktionen lässt sich das Verformen weitgehend vermeiden. Ganz verhindern lässt es sich jedoch nicht. Nach Din EN 1121 darf sich ein Türblatt in seiner Klimaklasse maximal 4 mm verformen.
Entsprechend ihrem Verhalten auf Unterschiedlichen Klimatischen Beanspruchungen werden geprüfte Wohnungstüren in drei Klimaklassen eingeteilt.
Klimaklasse 1 – Normale Hygrothermische Beanspruchung
Warme Seite 23 C°, kalte Seite 18 C°
Einsatzempfehlung: Innerhalb gleichmäßig beheizter Räume
Klimaklasse 2 - Mittlere Hygrothermische Beanspruchung
Warme Seite 23 C°, Kalte Seite 13 C°
Einsatzempfehlung: Räume gegen beheizten Fluren und Treppenhäusern
Klimaklasse 3 - Hohe Hygrothermische Beanspruchung
Warme Seite 23 C°, Kalte Seite 3 C°
Eisatzempfehlung: Räume gegen unbeheizten Fluren, Keller, Dachgeschossen und Treppenhäusern
Wenn Sie eine Türe zum Beispiel zu einem unbeheizten Raum einbauen wollen, benötigen Sie je nach Temperaturunterschied
eine Türe der Klimaklasse 2 oder 3.
Quelle: www.gg-innentueren.de
Maueröffnungsmaße
Nach 18100 werden folgende Wandöffnungsmaße für Einflüglige Türen angegeben:
Alle Maße in mm
Türblatthöhe 198,5
Türblatt- Außenmaß Wandöffnung Breite Höhe
610
635
2005
735 760 2005
860 885 2005
985 1010 2005
Diese Maße werden leider meistens verwendet und von vielen Türenhersteller und Architekten angegeben.
Man könnte meinen, der wo die Maße festgelegt hat, hat noch nie eine Türe eingebaut.
1. Es passen die Bänder nicht mit hinein und es muß extra noch etwas aus der Wand heraus gestemmt werden. Problematisch wir dies bei Trockenbauwänden mit Metallprofilen.
2. Bei einem Futteraußenmaß von 61,5cm, 740 cm, 86,5 cm, 99,0 cm, bleiben gerade mal 1 cm Spalt links und rechts zwischen Türfutter und Wand. Das Röhrchen von der PU- Schaumdose kann mit Glück noch hineingeschoben werden. Wenn die Maueröffnungen nicht genau im Lot ist, was oft vorkommt, hat man vielleicht nur ein Spalt von 5mm. Wie soll da noch das Röhrchen zum ausschäumen hineinschoben werden?
Es ist mir rätselhaft warum diese Maße in der Din nicht geändert werden.
Wenn Sie eine Wand erstellen tun Sie sich einen Gefallen und verwenden diese Maße:
Alle Maße in mm
Türblatthöhe 198,5
Türblatt- Außenmaß Wandöffnung Breite Höhe
610
650
2010
735 775 2010
860 900 2010
985 1025 2010
Um es sich leichter zu merken: Maueröffnungsmaß = Türblattbreite + 4 cm, Türblatthöhe + 3 cm.
Die Breite sollte auf keinen Fall größer sein.
Manche Türenhersteller empfehlen auch diese größeren Maße.
Wandstärken
Während die Futterbreite bei allen Herstellern gleich ist, gibt es bei der Wandstärke leichte Unterschiede in der Verstellbarkeit.
Wenn Sie eine Wand in Trockenbauweise erstellen, rate ich Ihnen sich über die Mauerstärke und Verstellbarkeit der vorgesehenen Türen zu informieren.
Standardwandstärken in mm: 80, 100, 120, 140, 160, 180, 200,5, 240, 270, 330
Der Verstellbereich beträgt je nach Hersteller und Zargenausführung bei ca. -5/ +15 mm, -0/ + 15
Türen messen
Es wird die Durchgangshöhe, Breite und die Mauerstärke benötigt. Sowie Din L oder Din R.
Messen Sie wie abgebildet.
Anleitung zum Einbau einer Zimmertüre mit unterschiedlicher Bodenhöhe
Regeln für den Türzargeneinbau mit PU - Schaum
Die Montage des Türfutters muß Lotgerecht erfolgen, maximale Toleranz 3mm auf 2 m.
Ausschließlich 2-K PUR Schaum verwenden
Mindestens 3 Schaumbefestigungspunkte über die komplette Zargenbreite auf jeder Zargenseite
Ab 40 kg Türgewicht Zarge vollflächig einschäumen
Ab 60 kg Türgewicht Zarge zusätzlich verschrauben
Bei schweren Türblättern ist der Bereich zwischen Bändern und Wand druckfest zu hinterfüttern
Fuge zwischen Türblatt und Oberkante Fertigfußboden min. 5 mm, max. 7 mm.
Ausnahme bei Gebäuden oder Wohnungen mit Lüftungsanlage. Damit eine ausreichende Luftzirkulation stattfinden kann eine größere Fuge notwendig sein, was natürlich nicht schön aussieht. Hier müssen die Türblätter noch abgesägt werden.
Fuge oben Türfalz und Türzarge min. 2,5 mm, max. 6,5 mm
Folgendes Werkzeug wird hierfür benötigt:
Die mit Amazon Link gekennzeichneten Links sind Affiliate-Links. Erfolgt darüber ein Einkauf, erhalte ich eine kleine Provision ohne Mehrkosten für Sie.
Wasserwaage 180 cm lang (Amazon
Link)
Wasserwaage 80 cm lang (Amazon Link)
Hammer
Meterstab
Wasserfester Leim (Amazon Link)
Schraubendreher (je nach Beschlag Kreutzschlitz oder Schlitz)
Imbusschlüssel
Stichsäge (Amazon Link) oder Fuchsschwanz ( zum Ausklinken
oder Kürzen der Zarge, nicht für Kürzen des Türblattes)
Mehrere lange und flache Keile (am besten wenn möglich jemand zusägen lassen)
Pro Türe eine Dose 2 K PU-Schaum, kein 1K PU-Schaum verwenden, er härtet schlecht aus. (Amazon Link)
Pro Tür zwei Distanzbretter
Muss ein Türblatt gekürzt werden, kann dies nur mit einer Hobelmaschine (mit scharfen Messern) oder mit einer Handkreissäge mit geeignetem Sägeblatt gemacht werden. Stichsäge ist dazu ungeeignet.
Beim Einbau mehrerer Türen kann es sich lohnen zwei Türfutterstreben und zwei Türfutter-Richtzwingen zu kaufen, entweder von Bessy (Amazon Link) oder Wolfcraft (Amazon Link), das Arbeiten damit wird erleichtert. Kosten ca.80 -150 €.
Zuerst kontrollieren wir ob der Boden waagrecht ist oder nicht.
Steigt der Boden von der Seite an der die Tür hängt (Bandseite) zu der Seite mit dem Schliesblech an, kann an der Bandseite Unterlegt werden. Es sollte nicht mehr als 3 mm Unterlegt werden, weil sonst der Abstand zwischen Türblatt und Boden zu groß wird. Bei mehr als 3 mm wird das Türzarge abgesägt.
Auch in Richtung der offenen Türe wird der Boden Kontrolliert ob er eben ist.
Hier sieht man dass der Boden in den Raum hinein etwas ansteigt, entweder wird das Türzarge unterlegt (max. 3 mm) oder man muss das Türblatt abhobeln oder absägen sollte die Tür nicht ganz aufgehen.
Fällt der Boden ab, kann das Türzarge am Boden aufgesetzt werden. Die Tür geht auf jeden Fall auf.
Der Höhenunterschied wird links und rechts gemessen.
Am Türzarge anzeichnen und mit Stichsäge ausklinken. Nur bis zum Türgummi sägen. Zur Not kann auch mit einem Fuchsschwanz ausgeklinkt werden.
Türfutterseiten hinstellen und kontrollieren ob richtig gesägt wurde.
Karton von der Verpackung auf den Boden auslegen. Türzarge darauflegen und Beschlagsteile anbringen.
Mit Wasserfestem Leim ( D 3 ) einstreichen.
Teile zusammenstecken und mit den Fingern fühlen ob die Gehrung an der Bekleidung bündig ist.
Eventuell Teile so verschieben bis Gehrung bündig ist.
Bei breiterem Türzarge können die Verbinder auch angezogen werden, wenn die Türzarge anderst herrum liegt.
So kann besser die Ebenheit kontroliert werden.
Klammern einklopfen und Drehverschluss anziehen.
Auf der anderen Seite wiederholen. Nochmal kontrollieren ob Bekleidung bündig ist.
Oder je nach Hersteller müssen die Gehrungen mit den Haltern verschraubt werden.
Kontrolieren ob Gehrung der Bekleidung bündig ist.
Bei Fliesen, Laminat, Parkett, PVC Belägen oder anderen Belägen wo mit Wasser gewischt wird, muss das Türzarge am Boden mit einer Siliconfuge vor Feuchte geschützt werden. Wird die Siliconfuge nicht nach Einbau der Türe gemacht sondern von jemand anderem zu einem Späteren Zeitpunkt, versiegle ich die Unterseite immer mit Wasserfestem Leim um Feuchteschäden zu vermeiden.
Türzargenstrebe unten anbringen.
Das Türfutter umdrehen.
Die Bänder einklopfen und mit entsprechendem Imbusschlüssel ( 4mm oder 5mm
)festschrauben.
Den herausgequollenen Leim an der Gehrung von der Bekleidung mit feuchtem Tuch abwischen.
Den Leim an der Futterseite ca. 10 Minuten antrocknen lassen und anschließend mit einem Messer abschneiden.
Türblatt in den Raum stellen und Bänder bis auf eine ganze Umdrehungen eindrehen.
Eventuell ist es notwendig am Mauerwerk in der Höhe der Bänder etwas ausstemmen damit die Zarge hinein geht.
Bilder: Schote
Türzarge in die Öffnung stellen und, wenn vorhanden, die Türzargenrichtzwingen oben links und rechts anbringen.
Ohne Türzargenrichtzwingen mit Holzkeilen an den Stellen verspannen.
Bei den meisten Türlöchern muss in der Höhe der Türbänder am Mauerwerk etwas heraus geschlagen werden damit das Türzarge hinein passt.
Bandseite mit der langen Wasserwaage ausrichten. Keile oder Türzargenrichtzwingen anziehen
Zweite Türzargenstrebe in der Höhe des Schliesblech anbringen
Wenn keine Türzargenstreben vorhanden sind, zwei Bretter wie abgebildet anbringen.
Das Distanzbrett auf Schliesblechhöhe mit Klebeband gegen herunterfallen sichern.
Da sich jede Menge Späne unterhalb des Schlosskastens befinden, ist es ratsam das Türschloss herauszunehmen und die Späne entfernen.
Türblatt einhängen und kontrollieren ob Türe stehen bleibt. Sollte die Türe zugehen, die Türzarge so ausrichten das die Türe offen bleibt. Dazu sollten Fenster geschlossen sein damit keine Zugluft vorhanden ist.
Zwischen 4 mm und 7 mm sollte der Spalt vom Türblatt zum Boden betragen. Ausnahme der Boden steigt innen an. Dann sollte an der höchsten Stelle beim Öffnen 4 mm Spalt sein.
Im Bild unten ist der Spalt zu groß. Hier ist die Zarge zu kürzen wie angezeichnet.