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Zwischensparrendämmung
Inhalt: Allgemeine Informationen
Unterschied Unterdeck-
Unterspannbahn
Dämmbeispiele im Neubau
Zwischensparrendämmung im Bestand - Dacheindeckung sichtbar von innen
- Mit Holzschalung und Bitumenbahn
Beispiel Altbau
Allgemeine Infomationen
Die Möglichkeiten nach Gebäude Energie Gesetz 2020 (GEG) ein Schrägdach zu Dämmen
Sollte Ihnen die Begriffe U-Wert und Sd-Wert fremd sein, dann sollten Sie bevor Sie sie hier lesen zuerst das Thema Dampfbremsen und U-Wert
aufmerksam lesen damit Sie diesen Bericht besser verstehen.
Immer wieder taucht die Frage auf, was ist eine gute Dachdämmung?
Eine gute Dachdämmung ist eine im Detail sorgfältige verarbeitete Dämmung mit sachgerechter angebrachter Dampfbremse, unabhängig welches Dämmaterial verwendet wird und welcher U-Wert auf dem Papier steht.
Eine nach der GEG 2020 ( U-Wert 0,24) sorgfältig ausgeführte Dachdämmung kann mehr Heizkosten einsparen als eine schlecht ausgeführte Dachdämmung
nach KFW Vorgabe (U-Wert 0,14)
Das beste und teuerste Material nutzt nicht viel wenn an komplizierten und arbeitsaufwendigen Stellen nich sorgfältig gearbeitet wird.
Gelegentlich werden mir Bilder von Feuchteschäden zugesandt mit der Bitte um Ratschlag von falsch ausgeführter Eigenleistung. Immer stelle ich dann fest, daß man sich nicht die Mühe gemacht hat sich ordentlich zu informieren und sich nicht an die Verarbeitungsrichtlienien der Hersteller gehalten hat. Es wurde gemacht wie man sich's gedacht hat. Die Fehler liegen immer in der Verarbeitung der Dampfbremse.
Grundsätzlich muß man sich vorher informieren über wichtige Punkte die zu beachten sind, das geht nun mal nicht in 5 Minuten. Wer dazu nicht bereit ist oder es nicht versteht lässt besser die Finger davon.
Bei Auftretender Feuchtigkeit durch Kondensat hilft nur ein Rückbau und austrocknen lassen der Dachkonstuktion.
Bei einer Sanierung besteht die Schwierigkeit darin, erkennen zu können welche Maßnahme man sinnvoll und dauerhaft ausführen kann und welche zusätzlichen Maßnahmen noch erforderlich sind.
Mit jeder Maßnahme wird das vorhandene Bauphysikalische Gleichgewicht gestört. Das bedeutet das danach Feuchtigkeit durch Kondensat an Stellen auftreten kann wo vorher keine waren. Dies wird Taupunktverschiebung genannt.
Früher wurde der Dachaufbau als Kaltdach gemacht. Unter der Dacheindeckung und Lattung ist eine Bitumendachpappe, die diffusionsdicht ist, oder eine Gitterfolie, die sich mittlerweile zersetzt hat, verlegt.
Innen ist eine Mineralwolle mit Alukaschierung angebracht. Da hier beide Seiten diffusionsdicht sind wurde der Sparrenbereich nicht vollständig ausgedämmt. Zwischen Dachschalung und Mineralwolle ist ein Luftschicht zur Zirkulation vorhanden.
Vorteil: Feuchtigkeit in der Konstruktion kann gut austrocknen.
Nachteil: Durch die Luftzirkulation bläst der Wind in die Dämmung. Eine Dämmwirkung ist dadurch kaum vorhanden.
Bei hoher Luftfeuchte gelangt auch Feuchtigkeit und Verschmutzung in die Dämmung.
Oft ist nach einigen Jahren die Dämmung dadurch zusammengesackt.
Um den U-Wert zu erreichen ist eine Winddichte Bauweise vorgeschrieben. Das bedeutet eine Luftzirkulation in der Dämmschicht findet nicht statt. Ein austrocknen kann nur über eine Diffusionsoffenen Außenschicht erfolgen. Dies wird durch Unterdeckbahnen oder Holzfaserunterdeckplatten ermöglicht.
Auf der Innenseite wird eine Dampfbremse (Diffusionshemmend) und keine Dampfsperre angebracht.
Vorteil: Hohe Dämmwirkung, solange Dämmung trocken bleibt.
Nachteil : Bei nicht sachgerecht Ausführung drohen erhebliche Feuchteschäden. Ein Austrocknen kann nur durch Diffusion erfolgen.
Der Dachaufbau wird als Warmdach bezeichnet.
Mit dem U-Wert und den Wärmewiederständen der einzelnen Materialien lässt sich der Temperaturverlauf durch ein Bauteil ausrechnen.
Allerdings wird hier von einer längeren gleichbleibender Außentemperatur ausgegangen.
Beispiel 1
Dachaufbau Neubau vorgeschriebener Mindestwärmeschutz U-Wert 0,2 W/m²K
Sparren 8 cm Breite 18 cm Tiefe
Sparrenabstand 55 cm
Die Oberflächentemperatur innen ist im Bereich des Sparren etwas geringer als im Bereich der Dämmung.
Die Oberflächentemperatur außen ist im Bereich des Sparren etwas höher als im Bereich der Dämmung.
Da der Sparren einen höheren Wärmeleitwert hat als die Dämmung wird in diesem Bereich mehr Wärme hinausgeleitet.
Beispiel 2
Bestandsgebäude bei Sanierung vorgeschriebener Mindestwärmeschutz U-Wert 0,24 W/mK
Sparren 8 cm Breite 18 cm Tiefe
Sparrenabstand 55 cm
Wie im Beispiel 1 eingezeichnet kann man erkennen das die Frostgrenze und die Taupunkttemperatur in der Dämmung liegen.
Der Taupunkt ist die Temperatur bei der die Luft so weit abkühlt das die vorhandene Luftfeuchte in Form von Dampf in Kondenswasser übergeht.
Kondenswasserschäden sind eine der häufigsten Schäden an Gebäuden und von keiner Gebäudeversicherung abgedeckt.
Deshalb muss die Dämmung vor Kondenswasserbildung geschützt werden.
Unterschied Unterdeckbahn - Unterspannbahn
Unterdachbahnen
Unterdachbahnen sind eine zweite Abdichtung unter der Dacheindeckung. Sie sind also eine zusätzliche Regensicherheit und dienen der Dachkonstruktion als Schutz vor Feuchtebelastung von aussen. Vor allem während der Bauphase bis die Dacheindeckung komplett ist und danach vor eventuell abtropfendem Kondenswasser unter der Dacheindeckung bei sommerlicher Nachtabkühlung.
Seit der Wärmschutzverordnung 2009 ist eine Winddichte Bauweise der Gebäudehülle vorgeschrieben. Das bedeutet es darf kein Wind in die darunter angebrachte Dämmung eindringen. Unterdachbahnen werden an den Stößen verklebt dadurch erfüllen sie auch die Aufgabe der Winddichtigkeit.
Unterdachbahnen werden als Unterdeck- und Unterspannbahnen angeboten.
Unterdeckbahnen
Heutzutage werden hauptsächlich Unterdeckbahnen eingebaut. Wie schon der Name sagt decken diese Bahnen etwas ab. Sie werden auf einer flächigen Unterlage verlegt. Dies kann eine Holzschalung, Zwischensparrendämmung oder Aufsparrendämmung sein.
Unterdeckbahnen müssen nicht nur Wasserdicht sondern auch hoch diffusionsoffen sein damit sich unterhalb keine Feuchte anstauen kann.
Eine Unterdeckbahn kann auch problemlos als Unterspannbahn eingesetzt werden.
Unterspannbahnen
Wie auch hier der Name aussagt, werden Unterspannbahnen leicht durchhängend über die Sparren gespannt ohne Unterlage. Der Unterschied zur Unterdeckbahn besteht darin das das Material nicht hoch diffusionsoffen ist. Sie werden deshalb nur bei ungedämmten Dächern eingebaut.
Eine Unterspannbahn kann nicht als Unterdeckbahn verwendet werden.
Material für Zwischesparrendämmung
Die mit Amazon Link gekennzeichneten Links sind Affiliate-Links. Erfolgt darüber ein Einkauf, erhalte ich eine kleine Provision ohne Mehrkosten für Sie.
Dämmung je nach Material, Wärmeleitgruppe und Dicke
Dampfbremse, variable Dampfbremse (Ammazon Link) oder normale Dampfbremse (Ammazon Link)
Folienkleber (Ammazon Link)
Klebeband für Dampfbremse (Amazon Link)
eventuell Flexibles Klebeband für Durchdrinungen (Amazon Link)
Handtacker (Amazon Link) mit Klammern
Alle dargestellten Konstruktionsaufbauten sind eine Hilfestellung und ersetzen nicht die individuelle Detailplanung auf Vollständigkeit, Anwendbarkeit und die Übereinstimmung mit dem aktuellen Stand der Technik.
Zwischensparrendämmung Beispiele im Neubau
Bei den heutigen Anforderungen ist eine reine Dämmung zwischen den Sparren nicht mehr ausreichend. Es ist eine Mischlösung mit Auf- oder Untersparrendämmung üblich.
Der Aufbau erfolgt heute diffusionsoffen bei einer Regeldachneigung. Es gilt der Grundsatz bezogen auf die Dampfdiffusion: Innen dichter als Außen. Als Faustformel gilt die innere Dampfbremse soll eine 10-mal höheren Sd- Wert haben als die äußere Unterdachbahn.
Beispiel: Dampfbremse Sd-Wert 3m – Unterdachbahn oder Unterdachplatte Sd-Wert 0,3 m
Nach GEG 2020 U-Wert Referenzgebäude 0,2
Alle U- Wert Berechnungen mit Sparrenanteil 12% gerechnet.
Sparren 80/ 180 mm , Sparrenabstand 600 mm
Dachneigung 30° - 60°
Diese Aufbauten entsprechen gerade noch den Vorgaben laut
Referenzgebäude
Für KFW Effizienz Gebäude sind die Anforderungen eventuell höher.
U-Wert = 0,20
Holzfaserunterdachplatte WGL 049 22mm und
Minneralwolldämmung WGL 032 180 mm
Alternativ kann eine Mineralwolldämmung mit WGL 035 und eine Holzfaserunterdachplatte mit 35mm verwendet werden. Der U-Wert ist dann ebenfalls 0,2.
U-Wert = 0,20
Holzfaserunterdachplatte WGL 049 22 mm, Mineralwolldämmung WGL 035 180 mm und
Untersparrendämmung Mineralwolle WGL 035 24 mm
Die Untersparrendämmung gibt es auch mit WLG 032 und in anderen Stärken.
U-Wert= 0,20
Holzfaserunterdachplatte WGL 049 52 mm und Zellulosedämmung
WGL 040 180 mm
mit OSB Platte 15 mm als Dampfbremse.
Bei Zwischensparrendämmung mit Holzfaser Flex Dämmplatten oder Hanf gleicher U-Wert.
U-Wert= 0,17
Holzfaserunterdachplatte WGL 049 35
mm, Holzfaserflex Dämmplatten WGL 039 180 mm,
OSB Platte 15 mm als Dampfbremse und Untersparrendämmung Holzfaserflex WGL 039 40 mm
Hier kann die Untersparrendämmung mit Schrauben auf der OSB Platte durchgehend angeheftet werden, die Gipskartonplatte kann mit längeren Schnellbauschrauben auf die Holzfaser Flex und durch die Holzfaser Flex Dämmung montiert werden. Es ist keine Lattung notwendig. Im nicht ausgebauten Dachspitz braucht die Gipskartonplatte nicht angebracht werden.
U-Wert= 0,20
Unterdachbahn Sd Wert 0,3 m, Minneralwolldämmung WGL 032 200mm
Diese Möglichkeit ist eine reine Zwischensparren Dämmung mit 200 mm dicken Sparren und Mineralwolle WGL 032. Nur mit einer Unterdachbahn und Dampfbremse.
Bei der Entscheidung über welche Art des Dachaufbaues ist häufig die mögliche Eigenleistung und der Preis ausschlaggebend.
Eine Preisvorstellung über die verschiedenen Dämmstoffe mit Dicke und WLG können Sie unter dem Link benz24 (Onlineshop für Baustoffe) nachsehen.
Zwischensparrendämmung im Gebäudebestand
Wie man ein Dach in einem Bestandsgebäude dämmt, hängt von den Gegebenheiten ab.
Die meisten angebotenen Dämmlösungen der Hersteller von innen gehen davon aus, dass eine Lattung, Konterlattung und Unterdachbahn vorhanden ist. Ist dies nicht der Fall und ist die Eindeckung ein paar Jahrzehnte alt, sollte grundsätzlich die Eindeckung, Lattung und Unterdachbahn oder Unterdachplatten neu gemacht werden.
Ausgebaute Räume mit Dachschrägen können nachträglich nur von außen gedämmt werden. Ist eine Unterdachbahn, Konterlattung und Lattung vorhanden und die Eindeckung noch nicht so alt, ist es billiger in Ausgebauten Dachräumen die Innenverkleidung zu entfernen und die Dämmung von innen anzubringen mit neuer Innenverkleidung.
Oft ist eine Dämmung mit Alufolie vorhanden die schon einige Jahre alt ist und nach heutigem Stand nicht ausreicht. Es sollte nicht auf die Alufolie eine Untersparrendämmung und eine neue Dampfbremse angebracht werden. Die Alufolie und Dämmung sollte man entsorgen und durch neues Material ersetzen, die Dämmung ist meistens sowieso in einem schlechtem Zustand. Aber unbedingt Schutzkleidung und Atemschutz tragen. Bei Mineralwolle die vor 1996 verwendet wurde ist grundsätzlich von Krebserregend auszugehen.
In vielen Dachdämmungen und in den meisten älteren Fertighäusern in der Wanddämmung haben sich im laufe der Zeit Mäuse eingenistet. Bei Renovierungsarbeiten habe ich bisher immer Mäusekot gefunden. Bei einer Entfernung der Dämmung oder arbeiten an Stellen wo Mäusekot liegt ist äußerste Vorsicht geboten, es besteht die Gefahr das sie sich mit dem gefährlichen Hantavirus infizieren. Wenn sie also nach zwei Tagen nicht auf die Intensivstation wollen, dann nie ohne dichte Staubmaske arbeiten.
In einem älterem Fertighaus wurde innen an den Außenwänden Löcher durch die Spanplatten gebohrt um neue Kabel einzuziehen. Auch hier wurde Mäusekot in der Mineralwolle gefunden.
Die Arbeiten wurde ohne Verwendung einer Staubmaske gemacht. Nach zwei Tagen lag der Handwerker, ein Arbeitskolege von mir, flach Diagnose: Hantavirus.
Ist die Mineralwolle noch nicht so alt und soll nicht ausgetauscht werden, empfehle ich die Dampfbremse zu entfernen und die Mineralwolle auf den Zustand zu überprüfen. Ist diese in Ordnung kann mit neuem Dämmaterial überdämmt und eine neue Dampfbremse angebracht werden
Die Sparrendicke reicht meist nicht aus und muss auf gedoppelt werden oder eine Untersparrendämmung wird mit angebracht.
Vorhandene alte Dachfenster sollten mit Ausgetauscht werden.
Sollen nur die Dachschrägen in den Räumen gedämmt werden und die oberste Geschossdecke, muss zwischen einer Holzbalkendecke und einer Betondecke unterschiedliche Maßnahmen gemacht werden. Bei einer Holzbalkendecke ist auf den Feuchteschutz besonders zu achten. Hier gelten die gleichen Regeln wie bei der Dachdämmung. Dazu mehr im Thema Oberste Geschossdecke dämmen.
Wenn bisher keine Dämmung und Dampfbremse vorhanden ist und eine Giebelwand mit einem schlechten Dämmwert und mit älteren Fenstern besteht, müssen auch hier Maßnahmen getroffen werden. Durch anbringen einer Dampfbremse kann die Feuchtigkeit nicht mehr wie bisher durch die Dachfläche entweichen. Der Dampfdruck ist nach wie vor da und erhöht sich an der Giebelwand und den Fenstern. Es entsteht hier mehr Kondenswasser als vorher. Werden die Fenster durch neue ersetzt und an der Giebelwand nichts gemacht, so entsteht das Kondenswasser an der Fensterlaibung und Giebelwand. Probleme mit Schimmelbildung sind vorprogrammiert.
Kondenswasser bildet sich immer dort wo die warme Luft sich abkühlt und die gespeicherte Feuchtigkeit nicht mehr halten kann. Hierfür ist die Oberflächentemperatur maßgebend.
Nach Din 4108- 2 besteht die Gefahr von Schimmelpilzbildung dann, wenn bei einer Innentemperatur von 20° und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50 % die Oberflächentemperatur innen, der Bauteile die an die Aussenluft grenzen, unter 12,6° sinkt.
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Beispiel: Dachplatten von innen sichtbar
Wer in so einem Fall sein Dach Dämmen möchte hat zwei Möglichkeiten eine Teure und Sinnvolle Lösung oder wenn wenig Geld zur Verfügung steht eine
Billige Notlösung im Eigenbau die ich nicht unbedingt empfehle.
Das Problem ist, dass keine Unterdachbahn als Winddichte Ebene vorhanden ist.
Einfach nur Mineralwolle zwischen die Sparren stopfen und eine Dampfbremse unten anbringen wäre einfach, billig und schnell gemacht nur mit fatalen Folgen.
1. Der Wind bläst ungehindert in die Dämmung bis zur Dampfbremse, die Dämmwirkung geht größtenteils verloren.
2. Bei hoher Luftfeuchte (Nebel) oder Regen mit starkem Wind dringt Feuchtigkeit in die Dämmung ein die dann ihre Dämmeigenschaft verliert,
Lattung und Sparren fangen an zu Faulen.
3. Im Laufe der Zeit werden sich einige Wespennester und eventuell auch Mäusenester in der Dämmung ansammeln.
Grundsätzlich ist eine Neueindeckung mit Lattung, Konterlattung und Winddichter Sperre auf den Sparren immer die bessere Lösung.
Wenn die Dacheindeckung noch im gutem Zustand ist und keine Neueindeckung in den nächsten Jahren gemacht wird, oder wer in Eigenleistung mit geringem Finanziellem Aufwand das Dachgeschoss Dämmen möchte weil ein zusätzliches Zimmer benötigt wird, kann fogendes Beispiel machen.
Beispiele nach GEG 2020 U-Wert = max. 0,24
U- Wert Berechnungen mit Sparren 100/140 mm , Sparrenabstand 600 mm = Sparrenanteil 12%
Dachneigung 30° - 60°
Dachplatten von innen sichtbar. Entspricht einem U-Wert= 6,3
Als erstes muss die Dacheindeckung kontrolliert werden ob Feuchtigkeit eingedrungen ist. Dachplatten austauschen wenn erforderlich.
Unten an der Traufe und oben unterhalb des Firstes Lüfterziegel einsetzen, falls nicht vorhanden.
Sollte an den Giebelwänden bröckeliger Putz oder unverputztes Mauerwerk vorhanden sein, muß eine ebene Putzschicht aufgebracht werden. Siehe Thema Verarbeitung von Dampfbremsen.
Nachteil:
· Bei den Vorgaben des GEG 2020 muß eine Untersparrendämmung mit angebracht werden um die Werte zu erreichen. Es geht damit Platz verloren.
· Die vorgeschriebene Winddichtigkeit von aussen kann nicht vollständig hergestellt werden.
· Hoher Arbeitsaufwand.
Dämmbeispiel mit Holzfaserdämmung.
Vorteil: Sehr guter Schallschutz
Nachteil: Nur zu empfehlen wenn die Sparren ziemlich gleichmäßig sind und die Sparrenabstände
einigermaßen Parallel verlaufen, sonst hoher
Zeitaufwand um die Platten passgenau zuzuschneiden.
Dämmplatten können nicht mit Messer
geschnitten werden. Entsprechendes Werkzeug ist
nötig.
Hohe Dämmeigenschaft
Günstiger Preis
Nachteil: Sehr Feuchteempfindlich
Schallschutz geringer als Holzfaserdämmstoffe
Schutzkleidung bei der Verarbeitung erforderlich, Staubbelastung bei der Verarbeitung, Gesundheitlich umstritten
Neue Zwischensparrendämmung nur Dachboden
Ist ein Dach nicht oder schlecht gedämmt und es wird der Dachboden neu ausgebaut und in dem Bereich soll neu Gedämmt werden, ist es ratsam wenn bis Unterkante Geschossdecke gedämmt wird. Wenn machbar.
So kann seitlich keine kalte Luft zwischen den Deckenbalken ( unter dem Fußboden) einströmen.
Seitlich zur Dampfbremse sollte ein Luftspalt bleiben damit die Luft die Möglichkeit hat zu Zirkulieren.
Dies hat Nachteile für den Luftschall.
Mit Mineralwolle WLG 035 ergibt dieser Aufbau ein U-Wert von 0,24.
Wird für die Mineralwolle 035 eine 032 Mineralwolle verwendet, kann für die Untersparrendämmung 2 Lagen 40 mm Dicke verwendet werden. Allerdings liegt der Mehrpreis für 032 bei ca. 3,30 € pro m². Aus Wirtschaftlichen Gründen ist dies nicht unbedingt ratsam.
Beispiel 2: Gleich wie Beispiel 1, jedoch mit Holzschalung und Bitumenbahn, aussen diffusionsdicht.
Bei Dächern die nach aussen diffusionsdicht sind (Dächer mit Bitumenpappe oder Unterspannbahn, mit Folie, Blechdach, mit PU-Schaum Aufdachdämmung, Flachdächer oder bepflanzte Dächer) besondere Punkte zu beachten.
Die Arbeiten können nur ausgeführt werden wenn:
Die Holzfeuchte der Sparren und Schalung unter 15% liegt. Unbedingt messen.
Die Luftfeuchte zum Zeitpunkt des Einbaus unter 60% liegt
Eine Dampfbremse mit kleinem Sd-Wert verwendet wird.
Anschließend keine Putz – oder Estricharbeiten mehr stadtfindet.( gilt nicht für Spachtelarbeiten oder Rauputz)
Wird auch nur einer dieser Punkte nicht eingehalten kann zu 100% davon ausgegangen werden das in Spätestens 10 Jahren enorme Feuchteschäden vorhanden sind.
In der Regel werden diese Punkte missachtet weil im Bauablauf kaum Zeit für Austrocknung vorgesehen ist und die Handwerker keine ausreichenden Kenntnisse davon haben, Holz- und Luftfeuchte werden sowieso nie gemessen. Deshalb treten enorme Feuchteschäden bei diffusionsdichten Dächern nach einiger Zeit häufig auf.
Das Dämmbeispiel mit Minneralwolle WLG 035 entspricht rechnerisch dem GEG 2020
U-Wert 0,23. Ein Mehrpreis für Mineralwolle 032 ist für mich wirtschaftlich nicht sinnvoll.
Es können auch Holzfaserflex, Hanf oder andere diffusionsoffene Dämmstoffe verwendet werden. Bei gleichem Aufbau ist dies nicht mehr der Vorgabe von U-Wert 0,24.
Dämmstoffe wie EPS (Styropor), XPS (Styrodur) oder PU- Schaumplatten sind nicht zu verwenden.
14mm Mineralwolle WLG 035 zuschneiden und zwischen den Sparren einbringen.
Dachlatten 50/30 mm hochkant mittig auf die Sparren schrauben.
Schrauben Spax 5x 80 mm
Zwischen den Latten eine Lage 50 mm Mineralwolle WLG 035 anbringen.
Danach Dachlatten 50/30 mm Waagrecht hochkant auf die Dachlatten Schrauben. Abstand zwischen den Latten 600- 700 mm. Schrauben Spax 5x 80 mm
Eine zweite Lage 50mm Minneralwolle WLG 035 zwischen die Latten einbringen.
Dampfbremse fachgerecht anbringen.
Bei Diffusionsdichten Dachaufbauten dürfen nur Dampfbremsen mit kleinem Sd-Wert verwendet werden. Nicht über Sd 5m. Zurzeit werden hauptsächlich Variable oder auch feuchteadaptive Dampfbremsen verarbeitet. Ob die Dampfbremsen langfristig das halten was die Hersteller versprechen wird sich noch herausstellen.
Es sind auch OSB 3 Platten 15 mm als Dampfbremse geeignet die haben ein Sd-Wert von 3m.
Die Meinung es muß eine dichte Dampfbremse (Sd-Wert > 100 m) genommen werden damit keine Feuchtigkeit hinein kann weil nach aussen nichts raus kann ist falsch. Zum einen enthält das Holz Feuchtigkeit und die Luftfeuchte wird mit eingeschlossen und zum andern kann eine dauerhafte dichte Verklebung der Dampfbremse nicht gewährleistet werden. Dampfbremsen mit kleinem Sd-Wert lassen im Sommer eine gewisse Austrocknung nach innen zu. Bei anderen Dampfbremsen bleibt langfristig höhere Feuchtigkeit in der Konstruktion. Es gibt noch genug Fachleute die der Meinung sind es muss innen absolut dicht sein damit nichts hinein kann. Die denken nur nicht daran das das was eingeschlossen wird auch nicht heraus kann.
Lattung für Gipskartonplatten oder Nut- und Federbretter anschrauben.
Sicherer wäre wenn die Sparren nicht voll ausgedämmt werden, sondern unterhalb der Dachschalung eine
Belüftungsebene eingebaut wird so wie im vorherigem Beispiel. Dies enspricht nicht der Vorgabe für Winddichtigkeit aber besser belüftet als verfault. Allerdings muß dafür gesorgt werden dass an der Traufe ein Luftstrom hinein kann und oben am First wieder heraus kann, sonst nützt alles nichts.
Beispiel Altbau
Dieser Beispielaufbau enspicht nicht der Vorgabe U-Wert 0,24 des GEG 2020
Wenn aus technischen Gründen die Dämmdicke begrenzt ist gilt die Anforderung als erfüllt wenn die höchstmögliche Dämmdicke, mit Wärmeleitfähigkeit 0,035 oder 0,045 bei nachwachsenden oder eingeblasenen Dämmaterialien, eingebaut wird.
Text aus dem GEG 2020
Quelle: GEG 2020
Dachlatte mittig an Lattung anschrauben.
Unterdachbahn Sd- Wert 0,3m an die Sparren Antackern
Seitlich Dachlatten festschrauben und Unterdachbahn an der Unterkante Dachlatte abschneiden.
Mit Justierschrauben Dachlatten 50/30 mm auf die Sparren schrauben, bis Schraube in der Latte versenkt sind. Schraubenabstad ca. 600 mm. Die Länge der Schrauben richtet sich nach der Stelle mit dem weitesten Abstand zum Sparren. Die Schraube sollte noch ca. 25 mm im Holz oder Beton eingedreht sein.
Danach mit langer Richtlatte ( z. B. 2 m Wasserwage) die Latten in der Flucht ausrichten. Dazu die Justierschraube herrausdrehen bis die Latte ausgerichtet ist.
Justierschraube
Schraube ganz eindrehen
Schraube wieder herrausdrehen bis Latte ausgerichtet ist
Minneralwolle 80 mm Wlg 035 zwischen die Sparren einklemmen.
Eine zweite Lage Minneralwolle bis bündig ausgerichtete Lattung einbringen
Dachlatten 50/ 30 mm hochkant quer zur ausgerichteten Lattung Oben und Unten anschrauben. Dazwischen den Abstand gleichmäßig aufteilen, maximaler Abstand ca. 650 mm.
50 mm Mineralwolle zwischen der Lattung einbringen.
Dampfbremse (max. Sd- Wert 5 m) sorgfältig anbringen und verkleben. Siehe Kapitel Dampfbremsen.
Lattung für Gipskartonplatten, Paneelen oder Nut und Feder Verkleidung anschrauben